An den Haaren herbeigezogener angeblicher Antisemitismus, der allerdings schnell ins Gegenteil umschlagen könnte

Von Gastautor Dr. Klaus Rißler

Lassen Sie mich als Nichthistoriker, jedoch im Gegensatz zur aktuell vollends irrational agierenden Politik immerhin noch rational denkender Naturwissenschaftler, die immer noch schwelende Hexenjagd gegen den Chef der bayrischen Freien Wähler, Hubert Aiwanger aus meiner Sicht einer näheren Betrachtung unterziehen.

Wie bereits bemerkt bin ich kein Historiker, auch kein Hobbyhistoriker, aber zumindest einer, der sich seit mehr als 60 Jahren seinem Lieblingsfach, der Geschichte, mit Haut und Haaren verschrieben hat.

Einer meiner Schwerpunkte, insbesondere in den vergangenen 20 Jahren war die Geschichte des NS-Staates und ich verschlang Berichte, Videos und Fernsehreportagen zu diesem Themenkomplex wie andere es mit warmen Semmeln zu tun pflegen.

Somit dürfte ich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zu den wohl maximal 1 % der Bevölkerung zählen, die sich diesbezüglich, aber auch im Gegensatz zu den meisten geschichtsvergessenen MdB’s, ein äußerst umfangreiches Fachwissen in diesem Genre angeeignet haben. Zu alledem habe ich vor sechs Jahren eine Dokumentation über Leben und Verhalten meiner Eltern und Großeltern während des Dritten Reiches verfasst, welche ich demnächst ins Internet stellen und damit einem größeren Interessentenkreis zugänglich machen möchte.

Im Rahmen eines angeblich im Zunehmen begriffenen neuen deutschen Antisemitismus, stelle ich eine seit der unverantwortlichen Grenzöffnung durch eine Frau Merkel im Spätsommer 2015 immer brachialer um sich greifende Verrohung der politischen Sitten fest und jeder, der dieser kulturfremden Massenzuwanderung aus aller Damen und Herren Länder zumindest kritischer gegenübersteht, wird spontan an Fremdenfeind, Rassist, Rechtsradikaler, Antisemit oder sogar Neonazi gebrandmarkt. Kann unter solchen Vorzeichen ein vernünftiger Dialog überhaupt noch stattfinden, wenn Menschen, die sich berechtigter Weise um die Zukunft dieses einst blühenden Staatswesens ernsthafte Sorgen machen, anstatt dessen nur noch verbal beschimpft, gesellschaftlich ausgegrenzt oder sogar auch noch mit physischer Gewalt, wie schwerer Körperverletzung und Sachbeschädigung ihres Eigentums traktiert werden ?

Lassen Sie mich verehrte Leserinnen und Leser kurz auf die Affäre Aiwanger eingehen, die sich mittlerweile wohl eher in eine Affäre der links-grün indoktrinierten Süddeutschen Zeitung (SZ) auf billigstem Faeser-Böhmermann-Niveau entwickelt hat, denn der von ihr ausgesandte Bumerang scheint sich, wie bei solchen Instrumenten üblich, wohl wieder in Richtung des Urhebers zurückbewegt zu haben.

Meine Sympathien liegen nicht unbedingt auf Seiten Aiwangers, Dafür hat er sich in den vergangenen drei Jahren nur allzu sehr mit der menschenverachtenden Corona-Strategie seines Chefs identifiziert und auch manch anderen Unfug der Schande Frankens mitgetragen.

Aber das Ausgraben einer seiner Jugendsünden aus dem Jahre 1985 durch ein angeblich investigativen Journalismus betreibendes Printmedium, wie die SZ, mit dem Ziel, die Bayern-Wahl am 8. Oktober zu beeinflussen, gehört in die allerunterste Schublade publizistischer Tätigkeit und verdient nur noch das das Prädikat widerlich und zutiefst abstoßend. In Anbetracht der von der SZ beabsichtigten Wahlhilfe für das links-grüne Parteienspektrum braucht man sich allerdings nicht im geringsten zu wundern, wenn da nicht einige schwarze Flecken im Lebenslauf eines ihr nicht genehmen Politikers aufzufinden wären, so sehr sie auch an den Haaren herbeigezogen seien.

Ob Hubert Aiwanger, das ihm zu Last gelegte antisemitische Flugblatt auch wirklich verfasst, hat, bzw. wer der Urheber schlussendlich war, scheint die „Investigativ-Journalisten“ der SZ wohl nicht gekümmert zu haben, Hauptsache es konnte wild drauflos gedroschen werden. Des Weiteren bleibt die Frage offen, ob Aiwanger sich selbst dem eher antisemitischen Personenkreis zugehörig fühlt oder nicht. Darauf kann jedoch nur er selbst eine umfassende Antwort geben.

Im Alter von 16 Jahren hätte ihm allerdings bewusst sein müssen, dass er sich mit diesem Flugblatt im antisemitischen Milieu bewegt. Eine sofortige Distanzierung und ehrliche Entschuldigung hätte ihm einigen Ärger ersparen können, doch er agierte viel zu zögerlich und damit nicht mehr glaubwürdig. Nichtsdestoweniger verfolgte die Schmierenkomödie der SZ das Ziel, einen politischen Entscheidungsträger fertigzumachen.

Das Ganze erinnert mich etwas entfernt an die Marinerichter-Affäre vom Mai 1978 als sich der damalige BW-Ministerpräsident Hans Filbinger (1913 – 2007) ebenfalls nicht dazu durchringen konnte, eigene Fehler einzugestehen und ehrliche Abbitte zu leisten und ihm daraufhin keine andere Wahl blieb, als zurückzutreten.

Sehr intelligente Bürger jüdischen Glaubens und diese sind in der deutschen Bevölkerung weit überdurchschnittlich vertreten, wie z. B. der Historiker Prof. Dr. Michael Wolfssohn oder der Publizist und Journalist Henryk M. Broder sehen die Angelegenheit Aiwanger viel pragmatischer und verwehren sich gegen die offenbar parteipolitische Vereinnahmung der Juden gerade im aktuellen Zusammenhang. Im Gegensatz dazu schlagen sich offenbar weniger kluge und weniger weitsichtige Mitbürger mosaischen Glaubens und diese sind in der deutschen Bevölkerung eigentlich nur in minimaler Zahl vertreten, wie Charlotte Knobloch und Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland (ZJD), vollumfänglich auf die Seite der SZ-Agitatoren.

Meines Erachtens tut sich der ZJD damit keinen Gefallen, sondern läuft sogar Gefahr, einem bislang in bestimmten Bevölkerungskreisen – m. E. allerdings eine kleine Minderheit – latent vorhandenen Antisemitismus Vorschub zu leisten. Und das wollen wir doch alle nicht.

Mich würde brennend interessieren, was aus den Genealogien sowohl dieser Meinungsmonopolisten als auch ihrer sie mit Millionen an Euro durchfütternder Politiker des parteipolitischen Mainstream alles an braunen Flecken zu Tage träte, wenn da auch nur ein wenig an der Oberfläche geritzt würde. Denn auch hier gilt der Grundsatz „Wer im Glashaus sitzt, soll niemals mit Steinen werfen“. Denjenigen, welchen die Antisemitismus-Keule aus parteipolitischem Kalkül als Mittel dient, Andersdenke zu diskreditieren, auszugrenzen und womöglich auch noch deren Existenz zu vernichten, sollte es die Schamesröte ins Gesicht treiben, nicht zuletzt aber auch, weil sie, ob sie es wahrhaben oder nicht, mit dem Gedenken an Millionen an Opfern bösartigstes Schindluder treiben. Doch wie heißt es in einem bestimmten Buch passenderweise: „Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein“.

Diesbezüglich seien die Leserinnen und Leser einmal gebeten, sich das Literaturzitat [1] näher zu Gemüte zu führen, um dann unschwer erkennen zu können, welche Clique alter und zum Teil eingefleischter Nazis in CDU/CSU, SPD und FDP im Sinne der Kontinuität der Eliten ein fulminantes politisches Comeback feiern durften. Zugegebenermaßen wurde mir bei dessen Lektüre teilweise speielend, soviel Unfassbares kam da ans Tageslicht.

Dabei wäre allerdings auch die Frage zu klären, weshalb sich gerade seit Spätsommer 2015 ein exorbitant zunehmender Antisemitismus in diesem Lande ausgebreitet hat. Dazu möchte ich eine Person zitieren, der man als „Halbjude“ oder „Mischling ersten Grades“ und damit auch Leidtragender des NS-Terrorregimes absolut keinen Antisemitismus unterstellen kann. Es war der frühere Lehrstuhlinhaber für Analytische Chemie der Universität Freiburg, Prof. Dr. Herbert Weisz (1922 – 2018), der mir im Spätsommer 2017, genau ein Jahr nach dem Tsunami an sogenannten Flüchtlingen sagte: „Es ist mir unbegreiflich, dass eine Frau Merkel Millionen der größten Feinde sowohl des Juden- als auch des Christentums bedingungslos ins Land ließ. Müssen Juden jetzt wieder um ihr Leben fürchten ?

Zum Schluss sei aber auch noch auf einen tatsächlich handfesten Skandal eingegangen, der mit der Wahlkampfstrategie der GRÜNEN in engstem Zusammenhang steht, über die in der SZ und den restlichen Printmedien verständlicherweise nichts verlautbart wird.

Denn kürzlich stellte eine immerzu schrecklich um sich geifernde, kreischende und hirnlose Katharina Schulze, die andere fortwährend beleidigt und beschimpft, jedwede Kritik an ihrer Person und Partei jedoch als demokratiefeindlich anprangert, ihre Wahlpalakte für die Bayernwahl am 8. Oktober vor: „Billigen Strom wählen“ und „Oma wähl für mich“. Ersteres ist zwar eine glatte Lüge, doch wer sich nun Mal anlügen lässt, mag darauf reinfallen, wenngleich es auch Millionen arbeitenden und brav ihre Steuer zahlenden Wählern nur mehr schadet. Aber für das Zweite müsste sie eigentlich vor Gericht gezerrt werden. Denn wer allen Ernstes versucht, Kinder ohne jedwede Lebenserfahrung mittels links-grün gestrickter Lehrer so massiv zu bearbeiten, ihre Großeltern, die, Entschuldigung, oft genug nicht mehr ganz auf der Höhe der politischen Entwicklung sind, quasi um eine Stimmabgabe zugunsten der GRÜNEN anzuflehen, wäre eigentlich ein Fall für den Verfassungsschutz. Denn sind darin nicht sofort auffällige Parallelen zur analogen Praxis im NS- und SED-Staat zu erkennen, in denen Kinder und Jugendliche in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu politischen Zwecken missbraucht und indoktriniert wurden, wobei sogar noch so weit gegangen wurde, diese aufzufordern, die eigenen Eltern und Großeltern wegen möglicher regimekritischer Äußerungen zu denunzieren und sie womöglich auch noch ans Messer zu liefern ?

[1] Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren – Wikipedia

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One Reply to “An den Haaren herbeigezogener angeblicher Antisemitismus, der allerdings schnell ins Gegenteil umschlagen könnte”

  1. Ich habe meine Jugendzeit, die jetzt 60 Jahre zurückliegt, in der damaligen DDR verbracht, lebe aber seit 1961
    in der Bundesrepublik. Unser Land hat sich seit damals sehr zu seinem Nachteil verändert. Obwohl ich
    mehrmals Gelöbnisse auf die freiheitlich.demokratische Grundordnung und auf die Grundrechte, die bindendes
    Recht sind, abgelegt habe, ertappte ich mich schon seit langem immer wieder dabei, dass ich Probleme damit
    habe, mich mit „diesem unserem Land“, wie Alt-Bundeskanzler Helmiu Kohl, zu sagen pflegte, zu identifizieren.
    Das fing schon 1968 mit den 68er-Chaoten an, welche den Marsch durch die Institutionen angetreten haben.
    Langsam kommen bei mir „hematliche Gefühle“ auf. Ich bin der AfD als Fördermitglied beigetreten, habe
    Verbindungen zu den Deutschen Konservativen e.V. und bin Mitglied verschiedenen, konservativ geprägten christlichen Vereinigungen. Ich bekomme sehr viele Informationen und jeden Tag, die für Deutschland interessanten
    Berichte von der Neuen Zürcher Zeitung, die täglich eine Ausgabe für Deutschland herausbringt (analog zum
    früheren „Westfernsehen“ für DDR-Bürger). Ich interessiere mich seit jeher auch für Geschichte – nicht für die uns
    verordnete – und Napolen Bonaparte dürfte mit der ihm zugeschriebenen Aussage: „Geschichte, das ist die Lüge,
    auf die wir uns geeinigt haben“, richtig liegen.

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