Lösungen, um aus der Bankenkrise zu kommen

Von Carsten Leimert

  1. Wenn die Staaten (Zentralbanken) weniger Geld an die Banken fast für lau verleihen würden, dann müssten sie sich weniger Geld von Sparern via Schatzanweisungen, Bundesanleihen o.Ä. leihen. Und dann gäbe es solche Insolvenzen wie im Falle der Silicon Valley Bank nicht.
  2. Möglicherweise wäre es für die Staaten billiger wenn sie den Sparern Sonderkündigungsrechte für Schatzanweisungen, Bundesanleihen mit niedrigen Zinssätzen o.Ä. einräumen und den Banken das Geld auszahlen und gleichzeitig neue Schatzanweisungen, Bundesanleihen mit höheren Zinssätzen herausgeben, auf die dann die Anleger oder Banken umsteigen können anstatt dass die Banken Schatzanweisungen, Bundesanleihen mit niedrigen Zinssätzen o.Ä. mit Verlust verkaufen und sich dann von den Staaten retten lassen mit Finanzspritzen.
  3. Staaten sollten besser Schatzanweisungen, Bundesanleihen mit kurzen Laufzeiten herausgeben, weil lange Laufzeiten abschrecken, sodass die Staaten nicht genügend Käufer finden oder Gefahr laufen, dass sie zu hohe Renditen zahlen.
  4. Staaten sollten bevorzugt direkt an den „Endverbraucher“/Endkreditgeber ihre Schatzanweisungen, Bundesanleihen o.Ä. verkaufen.

Die Fehler der Silicon Valley Bank (SVB): Eingehung großer Risiken:

  1. Die SVB hat sich von Anlegern Geld geben lassen und hat sich mit dem Geld Schatzanweisungen (mit einer Laufzeit von 10 Jahren) gekauft. Warum hat sie die Anleger nicht selbst (unmittelbar) diese Schatzanweisungen kaufen lassen?! Durch ihre Rolle als Mittler ist sie ein großes Risiko eingegangen.
  2. Warum hat die SVB Schatzanweisungen mit einer extrem langen Laufzeit von 10 Jahren gekauft?! Dadurch ist sie ein extremes Risiko eingegangen.
  3. Warum hat die SVB Schatzanweisungen mit einer sehr langen Laufzeit gekauft, obwohl ihre Einlagen nur eine sehr kurze Laufzeit aufwiesen?! Durch diese Laufzeitdifferenz ist sie ein extremes Risiko eingegangen. Faktisch hat sie also die Schatzanweisungen ohne genügende (langfristige) finanzielle Deckung/Absicherung gekauft, da die Anleger eine kurze Kündigungsfrist hatten und ihr (der SVB) – wie dann auch geschehen – das Geld jederzeit entziehen konnten.
  4. Wie konnte die SVB Schatzanweisungen mit einer derart kleinen Rendite kaufen?!

Sollten die Banken die staatlichen Anleihen mit Girokontengeldern gekauft haben, dann hatte der Staat durch die staatlichen Anleihen nur Nachteile:

Angenommen Banken nutzen Geld auf Girokonten ihrer Anleger, um staatliche Anleihen (wie Schatzanweisungen, Bundesschatzbriefe etc.) zu kaufen, dann bringen diese Giroguthaben dem Staat keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Denn ohne diese virtuelle Weiterreichung dieser Giroguthaben via Banken an den Staat wäre das Girogeld im Durchschnitt ja ebenfalls auf dem Konto geblieben, d.h. vom Girokontoinhaber ungenutzt geblieben (da er es auf Vorrat gehalten hätte, um erforderlichenfalls flüssig zu sein). Der Staat hätte sich dieses Geld daher nicht mehr geben lassen brauchen (damit er und nicht mehr der Girokontoinhaber es nutzen kann), sondern er hätte einfach durch Erhöhung der Geldmenge neues Geld schöpfen können, dass er nutzt. Denn es bleibt sich im Ergebnis gleich, ob der Girokontoinhaber sein Geld an den Staat verleiht und der Staat es während der Leihe nutzt oder ob der Girokontoinhaber es nicht nutzt und der Staat mittels Geldmengenerhöhung neues Geld schöpft und es nutzt mit dem Unterschied, dass der Staat im letzteren Fall keine Zinsen (Renditen) hätte zahlen müssen.

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