Von Gastautor Klaus Rißler
Im Jahr 2014 erschien das nicht nur hervorragend informativ geschriebene, sondern gleichermaßen auch sehr lesenswerte Werk des kürzlich aus der SPD ausgeschlossenen Thilo Sarrazin mit dem Titel „Der neue Tugendterror“.
In diesem hinterfragt er kritisch und treffsicher den Irrsinn politisch-korrekter neuer Sprachschöpfungen bzw. –Änderungen durch eine links-sozialistisch-marxistisch orientierte Klientel.
Die Meinungsfreiheit wird ja bekanntlich vom Grundgesetz garantiert. Aber wie steht es mit diesem Grundrecht in der Praxis des Alltags ?
Dort begegnen wir immer wieder Denk- und Redeverboten und geraten nur allzu schnell an die Grenzen dessen, was wir überhaupt noch sagen dürfen.
Immer mehr Menschen, es dürften mittlerweile mit Sicherheit mehr als 50 % sein, sagten nach einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie aus, dass sie nur noch im engen Familien- oder Freundeskreis ihre ureigene Ansicht zu heiklen Problemen wie der ungehinderten Zuwanderung von Millionen kulturfremder und bildungsferner Personen aus aller Herren Länder oder zur gegenwärtig mit Macht über uns hereinbrechenden Islamisierung äußern können.
Ja, diese Entwicklung ist mittlerweile schon so weit gediehen, dass uns sogar das Denken nicht nur mehr und mehr abhanden kommt, sondern es von Frau Dr. „Merkele“ und ihren „Followern“ im Sinne betreuten Denkens liebevoll von uns fern gehalten wird. Mit anderen Worten ausgedrückt, wir haben, ob wir wollen oder nicht, uns künftig auch noch eingehender mit der Einschränkung des Denkens auseinanderzusetzen, einem Prozess der jedwede Kreativität binnen kürzester Zeit außer Kraft setzen wird.
Ich erinnere mich noch gut an die Worte des bekannten elsässischen Karikaturisten Tomi Ungerer (1931 – 2019), der, angesprochen auf die Frage nach seinem Lieblingslied, antwortete: „Die Gedanken sind frei…..“ und dass dies auch seit jeher sein Lebensmotto gewesen sei, denn kein anderes Lied verkörpere seiner Ansicht nach den unbändigen Willen nach Freiheit. Denn ohne die Freiheit der Gedanken befinde sich der Mensch in einem Zwangskorsett, durch welche die gesamte Kreativität seines Arbeitens und Handelns abgewürgt wird.
Nun, Thilo Sarrazin befasste sich bereits vor 6 Jahren mit den Folgen des grassierenden Meinungskonformismus und stellte schon damals deprimiert fest, dass diejenigen, welche Dinge aussprechen oder Zusammenhänge herstellen, die nicht gerade ins aktuelle Weltbild passen, als Provokateure, Nestbeschmutzer, oder wie es nur wenige Jahre später noch weit radikaler praktiziert wird, das „Kains-Mal“ als Islam- und Fremdenfeinde, Rechtsradikale oder auch Neonazis eingebrannt bekommen und damit ausgegrenzt werden. Und erst vor wenigen Wochen ereilte ihn dasselbe Schicksal, als er von einer sich mit rasant in Richtung links-sozialistisch-marxistisches Fahrwasser bewegenden ehemaligen Volkspartei SPD aus dieser ausgeschlossen wurde.
In gleicher Weise befasst sich auch der Journalist Peter Hahne in seinem 2020 erschienenen Werk mit dem Titel „Seid ihr noch ganz bei Trost“ mit dem Terror sprachpolizeilicher Anordnungen und verweist dabei auf die Konsequenzen dieses absurden Handelns für das man noch vor 30 Jahren jeden sich diesbezüglich Äußernden mit vollem Recht als in höchstem Maße geistesgestört erachtet hätte.
Er behandelt darin Themen wie z. B. die Bildung, die rasant den Bach runtergeht, ein Flughafen als ewige Baustelle, Wissenschaftler, die Winnetou verbieten wollen, Kindergärten, die Schweinefleisch verbannen, Klimaschutz der zur Religion erhoben wird und christliche Flüchtlinge, die in den Iran zu deren Henkern abgeschoben werden und stellt dabei die Frage: „Sind wir denn jetzt alle verrückt geworden ?“
Passt zu diesen Worten nicht auch exakt der Titel des aktuellen Beitrags „Leben wir nicht bereits in einem kollektiven „Irrenhaus“, sprich in Merkels geschlossener Psychiatrie ?“
Leider sucht man Peter Hahne bereits seit Jahren vergebens auf der Mattscheibe. Warum wohl ? Entschuldigen Sie bitte, verehrte Leserinnen und Leser, dass ich Ihnen diese seltsame Frage stelle, die Sie wohl zumeist auch ohne meine Hilfe hätten beantworten können. Aber für diejenigen, die ihn vermissen, ohne es zu wissen warum, sei dennoch hinzugefügt: Er hat sich dem Mainstream der Medien und damit auch seinem früheren Brötchengeber ZDF eben nicht angepasst und stets seine eigene Meinung vertreten. Chapeau !
Was wahrscheinlich Thilo Sarrazin damals weder wusste noch es sich vor 6 Jahren auch nicht in den kühnsten Träumen hätte vorstellen können, ist zwischenzeitlich eingetreten, nämlich die jeder rationalen Analyse zuwiderlaufende Hysterie der Umbenennung von Straßennamen, Plätzen, Institutionen und auch sonstigen Bauwerken wie Gebäuden oder auch Brücken.
Um es vorweg zu nehmen, ich wehre mich keineswegs gegen Umbenennungen von Namen, die z. B. mit der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus oder dem Antisemitismus in Verbindung stehen.
So wurde beispielsweise in meiner südbadischen Heimat das Alban Stolz Haus in Freiburg von der katholischen Kirche umbenannt und der Gemeinderat der Stadt Bühl im Nordschwarzwald beschloss erst kürzlich, die nach Alban Stolz, einem Sohn der Stadt, benannte Straße ebenfalls umzubenennen. Dazu sei angefügt, dass Alban Stolz (1808 – 1883), katholischer Priester, sich zeitlebens in höchstem Maße in Wort und Schrift antisemitisch in Szene gesetzt hat. Ob er sich dabei aber auch Gedanken über seinen obersten „Chef“, immerhin auch ein Jude, gemacht hat, dessen Botschaft er ja tagtäglich verkündete, kann ich leider nicht beantworten.
Auch in meiner Wohngemeinde wurde der Name des „Blut und Boden“ Dichters Hermann Burte (1879 – 1960) in Martin Schongauer Straße umbenannt, m. E. eine sehr gute Wahl, die dem Wirken des berühmten Colmarer Malers und Kupferstechers Martin Schongauer (1445/1450 – 1491) ein verdientes Denkmal gesetzt hat.
Genau gut so könnten aber auch sämtliche Namen von Straßen oder auch Bauwerken, welche mit irgendwelchen Despoten oder dem NS-Regime nahestehenden Personen in Verbindung stehen, durch Namen weniger verfänglicher Personen ersetzt werden.
Diesbezüglich denke ich insbesondere auch daran, die Namen sowohl des Steigbügelhalters von Adolf Hitler, Paul von Hindenburg (1847 – 1934), Schlächter hunderttausender von Soldaten im Ersten Weltkrieg und Miterfinder der sogenannten „Dolchstoßlegende“ als auch von Hanns-Martin Schleyer (1915 – 1977) zu tilgen. Letzterer war einst ein überzeugter Nazi, der es jedoch wie viele seiner früheren „Glaubensgenossen“ schaffte, trotz seiner NS-Vergangenheit, sich nach dem Kriege als „Wendehals“ und Superdemokrat mit CDU-Parteibuch, wie auch unzählige in dieser ach so christlichen Partei, in Szene zu setzen.
Das dürfte jedoch den links-grün-faschistischen Ideologen bei weitem nicht genügen, denn auf ihrer Agenda stehen unzählige Namen von geschichtsträchtigen Personen vergangener Jahrhunderte.
Wie wäre es deshalb damit, auch diese durch deren Ideale wie z. B. Rainer Langhans, Fritz Teufel, Andreas Bader, Ulrike Meinhof, Wolfgang Grams, Jan Karl Raspe, Gudrun Ensslin, Christian Klar u. v. a. mehr zu ersetzen. Dem einstigen Ideologen der extremen und radikalen Linken, Rudi Dutschke (1940 – 1979) wurde ja bereits eine Straße in Berlin gewidmet. Andere werden wohl bald folgen.
Wenn ich allerdings lesen muss, dass in Berlin die „Mohrenstraße“ in „Anton Wilhelm Amo Straße“ umbenannt werden soll, dann muss ich mir erneut ernstlich die im Titel formulierte Frage stellen „Leben wir nicht bereits in einem kollektiven „Irrenhaus“, sprich in Merkels geschlossener Psychiatrie ?“
Sind sich diese offensichtlichen „geistigen Tiefflieger“ der militanten und radikalen Linken überhaupt im Klaren, wie die Bezeichnung „Mohr“ oder „Mohren“ überhaupt entstand ? Die meisten davon, PISA lässt grüßen, sicherlich nicht, denn denen geht es in erster Linie keineswegs um den Begriff „Mohr = Neger“, sondern ihre Absicht besteht einfach nur darin, der Mehrheitsbevölkerung ihre verquere Interpretation über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit etc. mit brachialer Macht aufzuzwingen, für die es, auch historisch gesehen, nicht den geringsten Anlass gibt.
Dabei kommt der Begriff u. a. auch von den „Mauren“, also dunkelhäutigen muslimischen Arabern, aus denen dann bei uns die „Mohren“ wurden. An der Grenze der Côte Azur zur Riviera liegt hinter der Küste das den Alpen vorgelagerte mittelgebirgsartige „Massif des Maures“, wobei man wissen muss, dass „au“ im Französischen als „o“ ausgesprochen wird.
Mit den „Mohren“, einem historisch überlieferten Begriff, verbinden sich also nicht einmal zu einem Bruchteil eines Promilles auch nur die geringsten rassischen oder rassistischen Ressentiments. Diese sind ausschließlich böswillige Erfindungen bzw. Unterstellungen der extremen und militanten Linken als Instrument der Unterdrückung solcher Personen, die sich hartnäckig weigern, sich ihrem links-grün-marxistisch-faschistisch geprägten Menschenbild zu unterwerfen.
Ich bin gespannt, wie lange sich auch noch der „Mohr“ unter den Heiligen drei Königen halten kann. Man könnte die Präsenz eines „Schwarzen“ aber auch dahingehend interpretieren, dass es bereits vor 2000 Jahren vor dem Stall von Bethlehem keinerlei Diskriminierung, sprich Rassismus gab und der „Schwarze“ einträchtig mit seinen beiden hellhäutigen „Kollegen“ dem Jesuskind seine Aufwartung machen durfte. Oder sollte man den „Mohren“ nicht doch aus dem „Sortiment“ streichen bzw. ihm einen neutralen Teint verpassen ?
Die meisten Leserinnen und Leser werden sich bestimmt an das unvergessene Urgestein der „Mainzer Fassenacht“, den singenden Dachdeckermeister Ernst Neger (1909 – 1989) erinnern, in dessen Fußstapfen schon vor Jahren sein Enkel Thomas Neger trat.
Allerdings enthält das Firmenlogo des Dachdeckergeschäfts Neger als „die „Schwachstelle schlechthin eben einen „Mohrenkopf“ und dies seit mehr als 100 Jahren. Und auch über diesen Zeitraum hinweg kam es vorher nie zu irgendwelchen Beschwerden oder Anfeindungen der Familie Neger. Bis vor wenigen Jahren.
Denn nach einer durch Frau Merkel katalysierten Entwicklung „Weg von der Vernunft hin zur Unvernunft“, sprich der neu entdeckten Rassismuskeule, sah sich die Familie Neger einem Sturm von anonymen Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt, die in der Forderung gipfelten, das Firmenemblem als Symbol des Rassismus schnellstmöglich zu entfernen. Ob dies zwischenzeitlich nicht doch auch geschah, entzieht sich bislang meiner Kenntnis. Und ob die Familie Neger nicht aufgefordert wurde, auch den Familiennamen zu ändern ist mir ebenso wenig bekannt.
Falls doch, würde ich der Familie Neger empfehlen, es unserer Frauenrechtlerin Alice gleich zu tun, die mittlerweile „Schwarzer“ heißt. Oder wie wäre es denn auch alternativ mit dem Familiennamen „Farbiger“ ?
Dazu hätte ich aber doch noch eine Bemerkung. Einen „Schwarzen“ als „Farbigen“ zu bezeichnen, ist völliger Unsinn, denn schwarz und weiß sind gemäß den Lehrbüchern der Physik keine Farben, weil „schwarz“ nun einmal Licht sämtlicher Wellenlängen im sichtbaren Bereich absorbiert und „weiß“ überhaupt nicht mit Licht aus dem sichtbaren Spektralbereich in irgendeine Wechselwirkung tritt.
Deshalb sei zum Abschluss noch einmal die Frage gestellt: „Leben wir nicht bereits in einem kollektiven „Irrenhaus“, sprich in Merkels geschlossener Psychiatrie ?“
Falls noch nicht, könnte es jedoch bald soweit sein. Bereiten Sie sich alle bitte rechtzeitig darauf vor, damit es keine allzu bösen Überraschungen gibt.
One Reply to “Leben wir nicht bereits in einem kollektiven „Irrenhaus“, sprich in Merkels geschlossener Psychiatrie?”