Das Staatsoberhaupt, die Vorbildfunktion im Staat, ist ebenfalls sehr in das Geld verliebt. Die Medien behaupten, er soll sich während seiner politischen Laufbahn durch bestimmte Beziehungen persönliche geldwerte Vorteile verschafft haben. Weil die armen Politiker ja alle unterbezahlt sind, ist dieses doch verständlich, oder? So einen jungen und dynamischen Bundespräsidenten hatte der Staat doch noch nie gehabt. Er hat doch erkannt als er das Amt annahm, dass ihm dieses noch weitere finanzielle Vorteile einbringen kann. Er kann nach seiner Amtszeit, die ja nur 5 Jahre betragen muss, auf ein von Steuergeldern finanziertes arbeitsfreies Luxusleben bis zu seinem Lebensende zurückgreifen und genießen. Weil er ja dann immer noch jung und dynamisch ist, ergeben sich allerdings noch etliche Möglichkeiten für gutdotierte Nebentätigkeiten zu seiner „Rente“, Kontakte zu den entsprechenden einflussreichen kapitalträchtigen Personen lassen sich während der Amtszeit leicht finden. Ein Aufstieg in den elitären großkapitalistischen Gesellschaftskreis ist durchaus im Bereich des Möglichen. Doch einen großen Vorteil gibt die Verfassung dem Volk, der Bundespräsident hat keine politische Machtstellung und ist bis auf wenige Ausnahmen nur der Repräsentant.
Natürlich wünscht sich jede Regierung einen Bundespräsidenten aus ihren Parteireihen. Hier gibt es dann weniger Schwierigkeiten bei dem Abzeichnen von Gesetzen die auf Verfassungsmäßigkeit zu prüfen sind, die eine Regierung gerne schnell erlassen möchte. Doch das Verweigern ist nur eine Verzögerung des Ablaufes, denn es gibt noch das Verfassungsgericht welches letztendlich der Entscheidungsträger ist. Für das Volk begrüßenswert ist immer ein parteiloser Bundespräsident, diese sind im Regelfall unbefangener gegenüber Parteien. Doch leider wünschen sich die Parteipolitiker einen in ihrem Sinn leicht umgänglichen Präsidenten und er wird ebenfalls „leider“ nur von Politikern gewählt. Wünschenswert wäre ein parteiloses Staatsoberhaupt, ohne vorangegangener politischer Laufbahn, mit viel Lebenserfahrung und sozialer Einstellung. Es ist natürlich schwer überhaupt eine Person zu finden die nicht dem Kapitalismus verfallen ist, nie den persönlichen finanziellen Vorteil gesucht hat, eine weitreichende Lebenserfahrung mit der entsprechenden Intelligenz und eine ehrliche (nicht gespielte) soziale Einstellung besitzt. Doch wahrscheinlich wünschen sich die Politiker auch nicht so eine Person. Bei einem älteren Bundespräsidenten gibt es außerdem noch einen kleinen Vorteil für das Volk, denn er kostet dem Steuerzahler weniger Ruhegeldzahlungen.
Ein parteiloses Staatsoberhaupt wäre bestimmt angenehm, aber wie soll das funktionieren, wenn die Parteien den Bundespräsidenten wählen? Ein Präsident mit viel Lebenserfahrung ist auch sehr wichtig. Wie kann man nur so einen jungen und unerfahrenen, dummen Präsidenten wie Wulff dieses Amt verleihen. Das war von Anfang an ein Fehler!