Firmen gehen manchmal Wege, die nicht wirklich nachzuvollziehen sind. Es werden Mitarbeiter von ihren Positionen enthoben und zu niedrigeren Tätigkeiten innerhalb des gleichen Gehaltsgefüges eingesetzt. Es werden andere Mitarbeiter in Positionen gehoben, die nur einen Nennwert besitzen um ein höheres Gehaltsgefüge zu rechtfertigen. Die Tätigkeiten bleiben die gleichen oder sind sogar von abnehmender Struktur. Für die frei gewordenen Stellen der „hochgelobten“ Mitarbeiter werden neue Mitarbeiter eingestellt. Somit werden gleich gebliebene Tätigkeiten von 2 Mitarbeitern mit einem relativ hohen Gehaltsniveau ausgeführt. Hier entstehen Mehrkosten, die das „Einsparungsgeschwätze“ der Firmenführung in das Lächerliche zieht. Aber dieses ist noch nicht das Ende des „Wundersamen“, es werden Stellen mit zusätzlichen Mitarbeitern besetzt für denen die Arbeit fehlt. Es sind Positionen, wobei die derzeitigen Mitarbeiter bei weitem nicht ausgelastet sind. Hier bleibt die berechtigte Frage, was sollen die neuen Mitarbeiter denn machen? Die derzeitigen Mitarbeiter beim „Nichtstun“ helfen? Auch dieses geschieht bei Stellen in einem relativ hohen Gehaltsgefüge.
Eine Begründung für dieses Verhalten könnte sein, dass die Firma eine soziale Einstellung besitzt und zusätzliche Mitarbeiter in gut bezahlte Positionen bringen möchte. Doch dieses passt wiederum nicht mit der Firmenphilosophie zusammen, denn Einsparungen und Restrukturierungsziele stehen an. Vielmehr geschehen solche Vorgehensweisen durch Artikulierungen und Ansehen der Führungskräfte bestimmter Abteilungen bei der Firmenführung. Hier soll die Wichtigkeit der Abteilung und dessen Führung besonders herausgestellt werden. Ebenfalls sind bei einem guten Ansehen der Abteilungsführung bei der Firmenleitung entsprechende Vorhaben wesentlich leichter durchsetzbar, als bei Abteilungsführungen mit weniger guten Ansehen und geringen Einfluss bei der Firmenleitung.
Stellenbesetzungen unterliegen der Mitbestimmung und somit ist der Betriebsrat zustimmungspflichtig. Jedoch die Mitglieder des Betriebsrates möchten auch ein relativ ruhiges Arbeitsleben genießen und ein gutes Verhältnis zu Abteilungsführungen und Firmenleitung beibehalten, denn sollte ein Mitglied mal den Betriebsrat verlassen müssen, dann möchte er ebenfalls eine gutdotierte Tätigkeit mit wenig Arbeitsleistung. Des Weiteren kann sich ein Betriebsrat nur schwer gegen Stellenbesetzungen stellen.
Wie sieht die eigentlich arbeitende Belegschaft, die Säulen des Betriebes mit geringen Lohniveau, diese Vorgehensweisen? Die wenigstens wissen dieses und der großen Masse interessiert es überhaupt nicht. Sie machen ihren Job mehr oder weniger zufrieden, interessiert ihre Freizeit oder die Überstunden und denken nicht viel über die Firma nach. Deshalb braucht der Betriebsrat hier keine Aufklärungsarbeit zu leisten und ist darüber auch sehr glücklich.
Im Endeffekt muss die Firma wissen was sie macht und dieses den Anteilseignern erklären können. Es ist fast jede Bilanz „Schönzuwaschen“, nur dieses müssen dann wirklich intelligente Menschen ausüben, denn sonst merkt es vielleicht mal ein intelligentes Aufsichtratmitglied der Arbeitgeberseite.